Die Unterrichtsmethoden haben sich in den letzten Jahrzehnten langsam gewandelt. Während früher der Frontalunterricht dominierte, traten mit der Zeit neue didaktische Konzepte in den Vordergrund.
In den 1990er-Jahren gewann das Selbstorganisierte Lernen (SOL) zunehmend an Bedeutung. Durch Monats- und Wochenpläne, Werkstattunterricht, Projektarbeiten sowie individuelle Förderung über zusätzliche Lerninhalte wurden die Lernenden verstärkt in die Verantwortung für ihren eigenen Lernprozess eingebunden. Der Unterricht wurde zunehmend differenzierter und stärker an den individuellen Bedürfnissen der Lernenden ausgerichtet. Praxisaufträge, Gruppenarbeiten und kooperative Lernformen hielten Einzug in den Schulalltag und erweiterten die traditionellen Lehrmethoden.
Mit dieser Entwicklung veränderte sich auch die Rolle der Fachlehrpersonen: Statt reine Wissensvermittelnde zu sein, wurden sie mehr und mehr zu Lernbegleitenden, die individuelle Fortschritte unterstützten und förderten. Diese Ansätze fanden auch Eingang in die Lehrmittel. Doch damals wie heute liegt es letztlich in der Hand der Fachlehrpersonen, wie sie die Lehrmittel nutzen und ihren Unterricht gestalten.
WIGL’s Beitrag zur Unterrichtsgestaltung in der analogen Ära
Trotz der begrenzten technischen Möglichkeiten erkannte WIGL früh die Notwendigkeit eines strukturierten und praxisorientierten Unterrichts in der Gastronomieausbildung:
- Einheitliche Lehrmittel: Durch die Entwicklung standardisierter Lehrmaterialien in den drei Landessprachen Deutsch, Französisch und Italienisch schuf WIGL eine konsistente Basis für den Unterricht.
- Praxisnähe: Die Materialien waren eng an den Anforderungen des Berufsalltags ausgerichtet, was den Lernenden den Transfer des Gelernten in die Praxis erleichterte.
- Unterstützung der Lehrpersonen: Durch klare Strukturen und Inhalte erleichterte WIGL die Unterrichtsvorbereitung und -durchführung, was besonders in einer Zeit ohne digitale Hilfsmittel von grossem Vorteil war.
In einer Zeit ohne Internet und digitale Medien setzte WIGL Massstäbe in der Gastronomieausbildung. Durch innovative Unterrichtsansätze und praxisorientierte Lehrmittel gelang es, eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu gewährleisten. Diese Grundlagen haben den Weg für die heutige digitale Lernwelt geebnet und zeigen, wie wichtig Anpassungsfähigkeit und Innovationsgeist in der Bildung sind.